Press

Mittelbayerische Zeitung

September 2020

“Ein schönes Detail im Programm des Regensburger Kammermusikfestivals war die Entscheidung des Trio Rafale, von Johannes Brahms‘ Opus 8 die erste, jugendlich-ausufernde Fassung zu spielen und nicht die altersweise gekürzte Überarbeitung.(…).Gespielt war das (…) mitreißend, auf höchstem ensembletechnischen Niveau (…).“


AUDIO

November 2018

Franz Schubert – Werke für Klaviertrio

(…) Das vielfach preisgekrönte Schweizer Trio Rafale hat jetzt das Klaviertrio-Gesamtwerk in einer ebenso feinsinnigen wie fesselnden Einspielung vorgelegt, fortwährend oszillierend zwischen intimster Sensibilität und sinfonischer Opulenz. Geheimnisvolle Ahnungen, seliges Träumen, Ausbrüche dramatischer Urgewalt- die drei Musiker leuchten hier ins Innerste des Schubert’schen Seelenuniversums. Einfühlsam, bewegend und mitreißend.


Musik&Theater

November 2018

Annäherungen an Schubert

Nach Ansicht des Trio Rafale bergen die Klaviertrios von Franz Schubert als Sujet je Geheimnisse des Lebens, die man interpretatorisch nicht vollständig enthüllen, sondern denen man sich nur annähern kann. Dem Spannungsgefüge aus sinfonischem Format und lyrischer Motivik begegnet Rafale, indem rhythmische Komponenten akzentuiert werden. So haben alle Stimmen im Allegro beim B-Dur-Trio deutliche Präsenz, raue Streichertimbres – besonders der Cellopart ist markant – und dynamischen Energiefluss. Das Andante wirkt wie eine keusch werbende Sehnsucht, während das Scherzo robust und ein Kontrast zum Rondo ist, das gerade vom Klavier her zwischen grazioso und resolutem Stil pendelt. Im Es-Dur-Trio sind die Emotionen vehementer, gar leidenschaftlich insistierend im 3er-Metrum des Allegro, pochend im Andante. Enspannte Freude dann im Scherzando, um sich durch die harmonischen Final-Turbulenzen ganz zu befreien. Solche schroffen Klangextreme zeigen auch die beiden Parerga: der Sonatensatz B-Dur hat harte Zäsuren und das Notturno Es-Dur ist poetisch einfühlsam geprägt. Das Schubert-Leben in diesen Kompositionen ist demnach kein stilles Biedermeier, vielmehr hat das Trio Rafale in seinen legitimen Versionen es als pulsierend und widersprüchlich verstanden.


MusicWeb International

October 2018

Franz Schubert – Works for Piano Trio

(…) The B flat Trio sets off very steadily, at a tempo that could still just about be called an allegro moderato. There is also enough rhythmic lift to the various dotted motifs to maintain some impetus, and a slight ritardando to ease into the flowing second subject. (…) The cello’s restraint in the use of vibrato here [in the ‘Andante un poco mosso’] is appealing and the phrasing of the great melody unaffected – and so affecting. (…)

The E flat Trio gets a similar interpretation, serious, committed and expertly played, with many a passing detail lovingly indulged. In both trios the dynamic markings are scrupulously observed. These musicians are believers in Schumann’s observation about Schubert’s “heavenly length” and both the outer movements here are taken at a broad tempo, though never one which sounds perversely slow. There is nothing equivalent to one’s first hearing of Sviatoslav Richter opening Schubert’s B flat piano sonata D960, which is usually “What? Is he serious?” Of course, for some of us it then became a compelling alternative to ‘normal’ versions. But Trio Rafale favour tempi, and their repeat selections, which seem designed to ensure that we pay attention to every bar, sometimes twice. It perhaps needs some comparative data to put this feeling into context. (…)


Klassik Journal Frankfurt

September 2018

CD-Tipp Nr. 1 bei den ‘Top 5 CDs’!

Ziemlich genau zehn Jahre nach seiner Gründung hat das von der Züricher Hochschule stammende Trio Rafale die beiden einzigen Klaviertrios von Franz Schubert eingespielt. Ergänzt wird das Doppelalbum durch den Sonatensatz in B-Dur und das Notturno in Es-Dur.
Eine wunderbare, packende Interpretation, die mit immer wieder neuen Wendungen und Querbezügen überrascht. Hinzu kommt eine technisch hervorragende Aufnahme, bei der der Flügel endlich einmal nicht irgendwo unter der Decke zu schweben scheint.


FONO FORUM

September 2018

Schubert: Werke für Klaviertrio

(…) Den drei Musikern mit Maki Wiederkehr am Klavier, Geiger Daniel Meller und Flurin Cuonz am Cello gelingt es, Schuberts feine, teils melancholische, immer gesangliche Klangsprache mit geeigneten Mitteln auszudrücken: seien es die Triller im Rondo des B-Dur-Trios, die nicht bohren, sondern trotz aller Fragilität zu einem tragenden Stilelement werden; schwingend gelingen die sanften Zupfer im Kopfsatz. Im Es-Dur-Trio ist es der “con moto”-Charakter des langsamen Satzes, der eher sanft wirkt, seinen Gestus aber im weiteren Verlauf immer intensiver entfalten kann; auch das tänzerische Scherzando wäre zu nennen und schließlich die deutlichen, Beethoven-nahen Kontraste im Finale, auch wenn die “moderato”-Vorgabe hier eher als ein “molto moderato” gedeutet wird. (…)
Die Homogenität des Ensembles jedoch vermittelt sich in jedem Takt. Da gibt es keine Vorzugsrechte, alles ist gut und genau aufeinenander abgestimmt, exemplarisch zu hören im Notturno, das glücklicherweise von allen Verdachtsmomenten des Süßlichen frei bleibt. Eine Produktion, die auf weitere Projekte des Trios neugierig macht. (…)


Augsburger Allgemeine

July 2018

Die Quadratur des Kreises

Das Schweizer Trio Rafale in absolutem Gleichklang und mit großer Spannkraft

(…) Das Trio Rafale, französisch für „Windböe“, widmete sich bei den Leitheimer Schlosskonzerten neben diesem Frühwerk [Schuberts Sonatensatz] auch der Frühfassung von Johannes Brahms Klaviertrio H-Dur mit Verve, Energie, Empfindungsreichtum und bezwingender Intensität.

Von der ersten Sekunde an war klar, dass es hier nicht um Unterhaltung gehen konnte, sondern tatsächlich viel mehr auf dem Spiel stand. So wie Franz Schubert schon als Jüngling um sein Leben komponierte, so schienen Daniel Meller an der Violine, Flurin Cuonz am Cello und Maki Wiederkehr am Flügel ganz bei der Sache, mit großem Ernst und existenzieller Gewissenhaftigkeit. Das junge, bereits international erfolgreiche Schweizer Trio ging förmlich auf in der Musik, perfekt in Abstimmung, Dynamik, Gleichgewicht und herausragender klanglicher Einheit. Markant wurde die Ambivalenz des Werks herausgearbeitet, jene Gleichzeitigkeit von trotziger Entschlossenheit und zagend entsagender Sehnsucht, welche die Musik Schuberts von Beginn an bis zuletzt durchzog.

Das Format des Trios verlangt gewissermaßen die Quadratur des Kreises, hohe solistische Könnerschaft, Präsenz und Expressivität auf der einen Seite, aufmerksame Zuordnung, Zurückhaltung und sorgsam tarierte Balance auf der anderen. Das Trio Rafale zeigte sich als leuchtendes Vorbild in kaum zu überbietender Verwirklichung von Gleichklang und Spannkraft zugleich. Dies nicht minder in Schuberts Es-Dur Notturno, (…) hier präsentiert wie ein funkender Edelstein von tiefer Glut und unergründlichem Geheimnis.

Die 1854er Frühfassung des seinerzeit 21-jährigen Johannes Brahms bezeichnete Flurin Cuonz als „sturm und drängerisch, großzügig und maßlos.“ In der Tat! Starke Beweglichkeit von Beginn an, weit ausholende Energie und schier überbordende Klangfülle. Kaum reichten die Bögen der Streichinstrumente, kaum die Tastatur des Flügels um dem Ansturm der Komposition standzuhalten. In ihrem ungebärdigen, weitschweifig ausuferndem Kopfsatz, ihrem springlebendigen Scherzo, dem intim ergreifenden Adagio und dem geradezu aufregend dramatischen finalen Allegro steht dieses Frühwerk für die unverstellte Unmittelbarkeit eines kaum zu bändigenden, jugendlichen Überschwangs. Phantasievolle Inspiration, ausgeprägte Affekte und schöpferischer Ausdruck gingen Hand in Hand bei dieser Sternstunde der Kammermusik auf Schloss Leitheim.

Der Bayerische Rundfunk sendet einen Mitschnitt am 3. August um 20.05 Uhr in der Festspielzeit auf BR-Klassik.

Von Tobias Böcker


Klassik heute

July 2018

CD-Besprechung: Schubert, Werke für Klaviertrio

(…) Nun hat sich das Trio Rafale dieser Aufgabe erfolgreich gestellt: Neben der rein technischen Bewältigung wird hier der epische Duktus Schuberts sogar noch konsequent unterstrichen. So werden alle Wiederholungen gespielt, und dem Hörer im vierten Satz des Es-Dur-Trios (D. 929) auch nicht die zusätzlichen 100 Takte aus dem Autograph vorenthalten wie auf anderen Aufnahmen: Dieser Satz dauert hier allein knapp 23 Minuten. (…) Man versucht auch erst gar nicht, die Diskrepanz zwischen der formalen Zugehörigkeit der Schubert-Trios noch zur Wiener Klassik bei gleichzeitig unbedingt romantischem Ausdruckswillen etwa dadurch auszubügeln, dass man ein wenig von Beethovenscher „gewollter“ Eloquenz übrig lässt und mit exquisiter Intimität überfrachtet. Die vorliegende Darbietung orientiert sich in ihrer Ausrichtung mehr an der Dramaturgie etwa der Winterreise als noch Erwartungen an klassische Formen erfüllen zu wollen. (…)
Gerade an Stellen, an denen eher wenig passiert – etwa dem Übergang zur Wiederholung der Exposition des ersten Satzes von D. 898 – geht dieses Konzept, alles in Ruhe auszukosten und sich nie in etwas hineintreiben zu lassen, sehr schön auf. (…)
Hier gelingen über weite Strecken magische Momente, denen man sich als Hörer gerne überlässt und die alle zeitlichen Dimensionen hinter sich zu lassen scheinen. Wenn das eine Essenz Schubertscher Kunst darstellt, so kann das Ensemble hier absolut überzeugen.”


Südwest Presse Online

May 2018

Orchestrale Kammermusik zu dritt

(…) Detailgenau gehen die drei Haydns Noten [fis-moll-Trio] auf den Grund; ihre gradlinige, dabei warme Tongebung erzeugt hohe Dichte und Aussagekraft. Die Pianistin Maki Wiederkehr gibt den Duktus vor, Meller und Cuonz assistieren beweglich und ausdrucksvoll. Dem entspannteren zweiten Satz folgt ein dem Kopfsatz ähnlicher Finalsatz mit ausgezierten Motiven und pointierten Rhythmen, dessen Übergänge und Pausen die drei sensibel ausloten.
Dem Klassiker Haydn folgt ein amerikanischer Ur-Neutöner: Charles Ives mit seinem eher selten aufgeführten Klaviertrio. Darin bezieht sich Ives auf seine Studienzeit an der Yale University und zitiert die Songs von damals. (…) Ives behandelt sie zudem auf seine Art, nämlich in je eigenen Stimmverläufen, was zu reichlich Dissonanz und Reibung führt. Das „Trio Rafale“ verleiht dem Stück zusätzlich Nachdruck und verdichtet die quasi wortmächtigen Monologe im ersten Satz zu massiver Klanggewalt. Im zweiten Satz (TSIAJ: This scherzo is a joke) nehmen sie keine Rücksicht auf Schönheit oder Transparenz, sondern provozieren durch Schärfe und Vehemenz. Der melodiöse Charakter des dritten Satzes verwandelt sich in beinah überzeichnete Emphase, um das Ohr mit einem umso zarteren Schluss zu fesseln.
Mit Tschaikowskys Klaviertrio a-Moll („dem Andenken eines großen Künstlers“) haben die drei ein Stück ausgewählt, das der Komponist selbst als „sinfonisch“ und der Kritiker Hanslick aufgrund der Überlänge als „selbstmörderisch“ charakterisiert hat. Es verführt dazu, dick aufzutragen, klanglich wie emotional – hier kann man als Interpret gegensteuern oder sich darauf einlassen. Das „Trio Rafale“ entschied sich fürs letztere; sie nahmen das Stück ernst, gaben ihm Wärme, Tiefe und Fülle und gingen bis an die Grenzen des Möglichen. Wurde der erste Satz und das Thema des zweiten noch reflektiert und differenziert gestaltet, erfasste im Verlauf der Variationen von Fuge bis Walzer ein Sog der Schwelgerei die Musizierenden, und dies so heftig, dass man sich fragen konnte, ob die Kraft für weitere Steigerungen ausreichen würde; ihr Spiel klang wie Kraft-Wärme-Kopplung ohne Überhitzungsschutz. Auch als längst die Cellobogenhaare flogen, heizten sie weiter ein, als verfügten sie über unerschöpfliche Energiereserven. Erst mit den sanften Trauermarschtakten zum Schluss endete der Klangrausch, eine Zugabe nach diesem Exzess ausgeschlossen. Bravorufe, viel Applaus.

Susanne Eckstein


General Anzeiger Bonn

May 2017

Brillant. Mehr Worte braucht es eigentlich nicht, um das Konzert des Trio Rafale im Kammermusiksaal [des ‘Beethoven-Haus Bonn’] zu beschreiben. Die drei Musiker hatten während des Studiums eigentlich eher zufällig zusammengefunden, doch ist hier letztendlich eine Formation entstanden, die vorzüglicher kaum sein könnte. Daniel Meller, Violine, Flurin Cuonz, Violoncello, und Maki Wiederkehr, Klavier spielen wie konstant unter Hochdruck und in unnachahmlicher Weise aus einem Guss.
(…) Zeichneten sich die Rahmensätze [von Beethovens op. 1, Nr. 1] vor allem durch einen selbstbewussten Ton aus, gestaltete das Trio Rafale die Binnensätze mit spitzer Feder: lyrisch aber stets packend und mit einem dahingetupften Schluss bis zum Ende spannend das Adagio, heiter und gelöst das überaus pointiert gespielte Scherzo.
Mit dem Trio von Alfred Schnittke spielte man ein äußerst farbiges, zumeist aber in vielgestaltigen Pastelltönen changierendes Werk. Die Melancholie sehr zerbrechlich wirkender Kantilenen, die dieses Werk durchzieht, wechselt immer wieder mit Passagen voll expressiver Eruptionen. Beides wurde mustergültig realisiert. (…) Zum Abschluss gab es Franz Schuberts B-Dur Trio op. 99, ein stellenweise geradezu episches Werk. Aber auch hier setzte das Trio Rafale auf mustergültige Klarheit. Die lyrischen Verschwurbelungen der beiden Streicher im Andante oder die trotz der geradezu symphonischen Dimensionen tänzerisch anmutende Leichtigkeit des Final-Rondos wurden wunderbar subtil umgesetzt.

Guido Krawinkel


Preis der deutschen Schallplattenkritik (Bestenliste) – Begründung

May 2017

„Frühwerke – Youthful Passion“. Claude Debussy: Trio in G (1880); Dmitri Schostakowitsch: Klaviertrio c-moll op.8; Sergej Rachmaninoff: Trio Élégiaque g-moll; Hans Werner Henze: Kammersonate (1948); Jannik Giger: Caprice (2013). Trio Rafale. Coviello COV 91703 (Note 1)

In ersten Werken ist oft eine Wahrhaftigkeit zu spüren, die nie wieder erreicht wird, epigonaler Eierschalen ungeachtet. Das Trio Rafale, gegründet 2008 an der Zürcher Hochschule für Musik, hat jetzt für sein drittes Album Frühestes von Debussy, Rachmaninow, Schostakowitsch und Henze zusammengetragen und so sensibel und klar „aus dem Ei“ gepellt, dass das Konzept nicht nur Überschrift bleibt. Ergänzt wird das Programm von einer Komposition Gigers, eigens für das Schweizer Trio geschrieben. Die Werke geraten miteinander in Dialog. So, wie die Pianistin Maki Wiederkehr (Klavier), Daniel Meller (Violine) und Flurin Cuonz (Violoncello) die Stücke beleuchten, zwischen und hinter die Noten schauend und doch ganz im Leben, geht zart die Sonne auf – wie auf dem Bild von Paul Klee, mit dem sich das Cover erfrischend und eigenwillig absetzt vom Üblichen. (Für die Jury: Volker Hagedorn)


Berner Zeitung (Langenthaler Tagblatt)

February 2017

Dreispiel mit Facetten

Langenthal. Dem Klaviertrio Rafale war im Bärensaal mit Werken von Haydn, Leon Kirchner und Tschaikowsky grosser Erfolg beschieden.

Dass die drei jungen Künstler (…) sich einer erfrischenden musikalischen Dynamik verschreiben, brachten sie in drei epochal verschiedenen Werken anlässlich des vierten Kammermusikkonzerts im Bären zum Ausdruck. Da war zuerst das Klaviertrio fis-Moll, in dem Haydn auf seine Londoner Zeit zurückblickt und ernste Gedanken einem lebensbejahenden Figurenwerk eingibt. Diese Dualität prägten die drei Musiker eindrücklich bestimmt aus, und dennoch wahrten sie in ihrem Spiel das schlicht geniale Wesen des reifen Klassikers.
Eine völlig andere Welt öffnete sich im Trio, das der Amerikaner Leon Kirchner 1954 komponiert hatte: Dem zart anhebenden Streichermotiv setzte das einsetzende Klavier ein rasches Ende mit einem mitreissenden Schub und dann entfalteten die drei Instrumente die beiden Sätze in einem Fächer von unbegrenzt geweiteten atonalen Klangräumen. Herbe Akzente lösten grosse gegensätzliche Bewegungen aus und leiteten wie Kaskaden vom Flügel in Violin- und Cellofiguren von höchster Intensität. Besonders faszinierte, wie hier die Qualitäten der beiden Streicherkünstler gleichwertig bedeutsam wurden wie der souverän gemeisterte Klavierpart.
Mit dem Klaviertrio a-Moll (…) von Tschaikowsky (…) krönten die drei Künstler den Abend. Leidenschaftliche Markanz und inspirierte Emotionsklarheit in variierenden Steigerungsbögen zeichneten ihr Spiel aus, das die sinfonische Weite durch höchst markante und ebenso feinstmodulierte Abstufungen führte und sich bekenntnishaft schlicht rundete.


Die Oberbadische

May 2016

Aufregend anders

Lörrach. Wenn junge Musiker zu einem Kammermusik-Ensemble zusammenfinden, ist das immer einen Konzertbesuch wert. Um aber das junge Trio Rafale hören zu können, sollte kein Weg zu weit sein. Am Sonntag gastierten die Schweizer im Burghof – man möchte sie wieder und wieder hören. (…) Brillant, hochemotional, aufregend anders (…) Es ist vor allem diese nicht abreißende Intensität im Zusammenspiel, welche die herausragende Qualität dieser Formation ausmacht. (…) Hat man Haydn je so gehört? Die jungen Musiker haben ihr Publikum restlos in ihren Bann gezogen (…)
Antonin Dvoraks Klaviertrio Nr. 3 in f-moll nach der Pause scheint dem Trio Rafale auf den Leib geschrieben. Die schiere Länge des Werks – vier Sätze in fast 40 Minuten – gibt den Musikern die Zeit, ihr ganzes Können zu entfalten und einen imposanten, musikalischen Spannungsbogen aufzubauen, der sich im mehrfach angedeuteten Schluss entlädt.
Dem Trio Rafale gelingt es zu zeigen, dass Musik geeignet ist, den Menschen zu erheben über alle Widrigkeiten des Alltags hinaus. Ein absolut außergewöhnliches Konzerterlebnis zum Ende der Reihe Junges Podium, das man nicht vergessen wird.


Schaffhauser Nachrichten

September 2015

Wiener Klassik in sensibler Vollendung

Klosterkirche Paradies – Trio Rafale

Um es gleich vorwegzunehmen: Das junge Klaviertrio, bestehend aus Daniel Meller (Violine), Flurin Cuonz (Violoncello) und Maki Wiederkehr (Klavier), bot am Sonntagabend in der Klosterkirche Paradies Kammermusik auf einem Spitzenniveau, wie man sie selten zu hören bekommt. Das Trio kennt keine technischen Grenzen, es ist bis ins letzte Detail derselben musikalischen Auffassung und kann somit seine hohe Sensibilität vollendet ausleben: Alles ist reinster Ausdruck tiefer Empfindsamkeit und Authentizität.
(…) Mit schlichter Beseeltheit, liebevoll herausgearbeiteten Nuancen und wunderschöner Klanglichkeit erhielten die zwei ersten Sätze [von Haydns G-Dur-Trio] eine graziöse, durchsichtige Umsetzung des empfindsamen Stils, und das abschliessende „Rondo all’Ongarese“ erfuhr eine temperamentvolle, atemberaubende Wiedergabe. [von Haydns G-Dur-Trio]
(…) Nach dem Verklingen des allerletzten Tons des Abends verharrte das Publikum ergriffen, bevor es zu begeistertem, lang anhaltendem Applaus ansetzte. (…)

Gisela Zweifel-Fehlmann


Süddeutsche Zeitung

September 2015

Magische Momente

Das junge Trio Rafale aus Zürich begeistert bei der Reihe “Meistersolisten im Isartal”

Von Sabine Näher, Icking

(…) Der Einstieg ins “Geistertrio” erfolgt mit beherztem Zugriff, aus dem sich opulente Klangfülle entwickelt, die das völlig ebenbürtige Miteinander sofort deutlich macht. Sehr klangschöne Cellopassagen und zart perlende Läufe im Klavier lassen aufhorchen. Der zweite Satz, dem das Trio seinen Beinamen verdankt, eröffnet mit fahlem Streicherklang, über den das Klavier wehmütig hinweg schreitet. Eine gemeinsame Steigerung der Expressivität wird abgelöst von schmerzlich-stiller Introvertiertheit. Es entstehen wunderbar tragende Spannungsbögen. Das abschließende Presto kostet mit Erleichterung die Rückkehr in lichte Gefilde aus, die kurze Reminiszenzen an die überstandene Dunkelheit enthält.
Der 1985 in Basel geborene Komponist Jannik Giger hat sein für das Trio Rafale geschriebenes Werk als “Caprice” bezeichnet. (…) Ohne jedwede Ein- oder Hinleitung startet Gigers Stück mitten im Klanggeschehen. Dann entrollt sich so etwas wie ein wilder Traum oder ein zwischen Bewusstsein und Hinüberdämmern wechselnder Halbschlaf: Bekanntes, Vertrautes blitzt immer wieder auf, dazwischen schieben sich wirre und verwirrte Passagen des Nachdenkens, Sich-Erinnerns, Infragestellens, Grübelns. Eine spannende Reise in Zwischenregionen, durch verschiedene Bewusstseinsphasen, die das Publikum packt, was der heftige Beifall belegt.
Nach der Pause dann Schuberts wunderbares Klaviertrio Es-Dur, D 929, ein Jahr vor seinem allzu frühen Tod entstanden. Das Allegro entfaltet schön fließende Linien, die das immer wieder dazwischen geschobene, fragende, schmerzliche Innehalten umso deutlicher hervorheben. Das düstere c-moll-Thema des zweiten Satzes scheint jedoch etwas zu diesseitig; das hat man schon wie aus einer anderen Welt herüber klingen hören. Die wilden, dramatischen Ausbrüche überzeugen dagegen vollkommen. Das Scherzo führt nach dieser Seelenerkundung zurück in rationale Welten. Der Schlusssatz hebt an wie ein Epilog, wie ein Zurückschauen mit Abstand, aus einer neu erreichten, überlegenen Position. (…) Der Satz kulminiert im Ausloten gegensätzlichster Gefühlszustände. Der Hörer erlebt ihn als große Katharsis. Magische Momente!


Schwäbische Zeitung

January 2015

Mit jugendlicher Verve und Emotion

(…) Zum Glanzstück der Interpretationen dieses Abends wurde zum Schluss Dmitri Schostakowitschs Klaviertrio in e-moll op. 67 in vier Sätzen. Dieses zwischen Düsternis und Helle, zwischen Trauer und heiterer Stimmung oszillierende grandiose Stück gelang den drei hoch konzentrierten Musikern aufs Schönste. Schon wie die einzelnen musikalischen Stränge – zunächst so, als würde jedes Instrument für sich allein spielen – dann zusammenfinden, eine gewaltige Dynamik entfalten, brillant präzis ihre Stimme einbringen, zusammen einen Höllentanz aufführen, der sich plötzlich zu einer heiteren, leichten Melodie wandelt, war eine Meisterleistung. Die ständig wechselnden Stimmungen dieses Stücks so differenziert auszuloten und dabei der Komposition getreu zu folgen, eine weitere. Und so löste gerade dieses Werk beim Publikum große Begeisterung aus. Für den langen herzlichen Applaus bedankten sich die drei mit einer kurzen und innig gespielten „Romanze“ von Robert Schumann.


Laudatio zum Werkjahrespreis der Stadt Zürich – Alfred Zimmerlin

January 2015

Die Pianistin Maki Wiederkehr, der Geiger Daniel Meller und der Cellist Flurin Cuonz haben sich 2008 an der Zürcher Hochschule der Künste getroffen und begonnen, neben ihrer solistischen Ausbildung auch als Klaviertrio zu arbeiten. Während des Studiums wurden sie dabei von Eckart Heiligers unterstützt. Das Trio Rafale ist bald zu einem gefragten jungen Klaviertrio geworden, das auch wichtige Wettbewerbs-
Erfolge vorzuweisen hat. Die Drei sind jedoch zu besonnen, als dass sie sich vom schnellen Erfolg blenden lassen würden. In intensiver Arbeit verfeinern sie ihre interpretatorische Qualität stetig.
An den Konzerten des Trio Rafale ist eine tiefe Auseinandersetzung mit den Partituren zu spüren, die sie spielen. Ihre Interpretationen haben auch etwas Befreites.
Sorgfalt im Umgang mit dem Notentext und Einfühlungsvermögen in das Denken eines Komponisten oder einer Komponistin in einer bestimmten Phase seines oder ihres Lebens sind besondere Qualitäten des Trios. Ja, die Mitglieder des Trio Rafale schenken uns Zuhörenden ganz viel Zeit ihres eigenen Lebens, um das, was Komponistinnen und Komponisten geschrieben haben, ganz zu durchdringen und in einem lebendigen Augenblick klingende Wirklichkeit werden zu lassen. Es geht ihnen nur um die Musik und nicht um Selbstdarstellung, nur um die Verwirklichung einer Partitur auf Augenhöhe mit dem Text beziehungsweise den Komponisten. Das Trio Rafale erhält von Stadt Zürich Kultur das Werkjahr Interpretation auch dafür, dass es sich weiterhin die Zeit nehmen und leisten kann, sich in seine bereits hoch entwickelte Interpretationskunst zu vertiefen.


culture northern ireland

October 2014

MUSIC REVIEW: Trio Rafale

(…) I don’t have to wait long to discover that these three young players are indeed highly proficient with a fine sense of musicianship.

Their concert begins with Beethoven (…) In all of this unveiling of musical moods and novelty, the Trio Rafale shows why it was the recipient of the Swiss Ambassador’s Award. They are an exceptionally gifted group of players who play as an entity, reflecting one another’s individuality within a group mentality.
Their understanding of the early Beethovenian style lifts this early trio into a different level of musical interest, finessing the musical contrasts, highlighting the dramatic shifts of mood. While respecting the classical mould of the writing, the Rafale adds a freshness that would have you believe it was the work’s first performance.

(…) ‘Caprice’ by Jannik Giger was written last year and so it is almost brand new. It is full of drama, like the Beethoven trio I have just heard but obviously the language is entirely different.
The piece feels like a collage of musical aural images, the Caprice capriciously shifting gear, changing moods, in the blink of an eye, referencing past musical linguistics but as if through a veil of sound.
Every so often, I catch fleeting glimpses of the pieces upon which Giger based his caprice – namely Paganini’s 24 solo violin caprices. These present comprehensible moments amidst a plethora of contemporary performance techniques such as glissandi of various durations, or playing inside the piano.
I wonder if such shifting sands as these are strong enough to support a viable musical structure. Is there just too much happening? Are there just too many colourful baubles strung along this line of musical thought? But no, I can follow the line of thought, the logic of these juxtapositions.
The Rafale engenders an excitement about the performance, and it is not oblivious to the humour of Giger’s clever writing. The Rafale produces that same careful attention to musical detail which had marked its performance of the preceding Beethoven trio. Here was innovation again, from a more quirky angle.

(…) the Op.87 by Johannes Brahms allows us to experience another contrast of style (…)
The playing of the Rafale again reflects the demands of the musical era, producing strong tones overlaid with Romantic fervour.
The ensuing Scherzo and Trio movement contains some of the most light footed of Brahms’ chamber music writing which the Rafale treats with almost Mendelssohnian delicacy and out of this grows the most sumptuous if most fleeting of the composer’s many wonderful tunes. I can’t help but smile!
If confirmation were needed, the final movement develops the undercurrent of optimism which pervades this entire work. (…)

The Trio Rafale performs with skill and musical acuity and its tasteful approach to the music in this concert speaks not of Swiss restraint but more of cultural understanding.


Lindauer Zeitung

October 2014

Zeitgenössisches Werk wird zum emotionalen Zentrum – Konzert des Trio Rafale bannt das Publikum im Stadttheater

(…) „Con brio“ – „mit Feuer“ schreibt Beethoven für den Kopfsatz seines c-Moll-Trios vor, und das Trio Rafale geht sogleich aufs Ganze, mit starken Akzenten, Sforzati und drängendem Tempo. Manchmal droht der erste Satz fast ein bisschen zu zerfallen, doch andererseits ist die Risikofreude der Musiker ansteckend. Fein durchsichtig stellt Maki Wiederkehr das Thema des Variationensatzes vor, wie einzelne Charaktere treten die Variationen hervor. Die hochgespannte Energie des ersten Satzes setzt sich im Menuett und vor allem im gefährlichen Brodeln des Finales fort.
„Episoden und unendlicher Gesang“ überschreibt der lettische Komponist Peteris Vasks sein durchkomponiertes achtsätziges Klaviertrio: das Trio Rafale interpretiert es mit so viel Herzblut, Intensität, Klangsinnlichkeit und Hingabe, dass das Publikum gebannt ist von den zu entdeckenden Klängen. (…) Ungeheure Energie entsteht dazu in den Unisonopassagen, durch Abdämpfen der Klaviersaiten schwirren dumpfe oder filigrane Töne durch den Raum, heftiges Bogenschlagen und Klangkaskaden spiegeln Emotionen. Vasks scheint Messiaen und Schostakowitsch zu verschmelzen, tragisches Schicksal und Verklärung sind verbunden, man könnte auch an die Urgewalten eines „Dies irae“ – „Tag des Zorns“ und den Aufstieg der Seele ins Paradies denken. (…)

Versöhnliche Klänge nach der Pause

Das zweite Klaviertrio von Brahms schenkte dagegen nach der Pause versöhnliche und milde Klänge. Hier entwickelte das Trio einen warmen, fein differenzierten Grundklang im Klavier wie in den Streichern, die Variationen im zweiten Satz arbeitete es als bald sanfte, bald majestätische Charakterstücke voller Sehnsucht und Innigkeit heraus, das Scherzo ließ es vorüberhuschen, als sei es ein Schwesterwerk von Mendelssohn, im Finale sprühten Farben und Dynamik. Auch als Zugabe brachte das Trio nochmals Brahms, das „Andante grazioso“ – und wer hier Alpenländisches herausgehört hat, liegt ganz richtig: Brahms komponierte es am Thuner See und arbeitete einen „Zwiefachen“ ein – charmanter Abschluss eines beflügelnden Konzertabends.


Neue Zürcher Zeitung

August 2014

Kultur des Verweilens
[Davos Festival]

(…) Die stark reflektierende, verinnerlichte Position des armenischen «Composer in Residence» Tigran Mansurian artikulierte sich im sanft glühenden Melos seiner «Five Bagatelles» für Klaviertrio (1985), in denen das hochbegabte, vielseitige Schweizer Trio Rafale eine überwältigende Konzentration erreichte (…)


Tages Anzeiger

August 2014

(…) Sternehotels auf der Schatzalp oder der Schweizerhof bieten ihre Salons an für intime Konzerte, wo man sich nicht wundern würde, wandelte plötzlich ein Thomas Mann durch das prachtvolle Dekor. So wächst hier oben Klassik in die Gesellschaft hinein. Was will man mehr?

Neues, Rares, Unbekanntes

Gute Aufführungen natürlich. Die gibt es schon am Eröffnungswochenende zuhauf. Da sei etwa das junge Trio Rafale zu nennen, das fünf Bagatellen von Tigran Mansurian spielt, dem Composer-in-Residence des Festivals. Es sind Tongedichte im engsten Sinn, Haikus fast, demütig in ihrer Konzentration, genaueste Formulierungen einer Essenz, die nicht formulierbar ist. Und die drei Musiker beschwören diese Musik mit einer fast religiösen Hingabe. Nicht der Hörer nimmt hier die Musik auf, sondern die Musik ihn. (…)


Berner Oberländer

May 2014

Wenn ein Windstoss einen Sturm auslöst

Standing Ovations für Rafale, eines der vielversprechendsten Klaviertrios des Landes (…) mit seiner kraftvollen und doch hochdifferenzierten Spiel­weise (…)
Es muss sich herumgesprochen haben, dass das Klaviertrio Rafale (Französisch für Windböe) nicht nur zu den aufstrebendsten, sondern auch schon zu den besten des Landes gehört. Denn: Die Schlosskirche füllte sich nahezu bis auf den letzten Platz. Der vom Ensemble aus Zürich entfachte musikalische Windstoss wehte am Ende als Begeisterungs­sturm zurück: Standing Ovations! Das will etwas heissen.
(…) Die leidenschaftliche Spielweise des Trios gründet in einem kraftvoll-spannungsgeladenen Aufbau, der die Nuancen nicht wegfrisst und bestens zwischen Forte und Pianissimo aus­zu­balancieren weiss. Beethovens Geistertrio D-Dur op. 70 Nr. 1 war als Auftakt das Paradebeispiel dafür, mit welch blindem Verständnis (aus­geprägter Augenkontakt!), mit welcher In­tensität und mit welchem Klangspektrum der erste Satz angegangen wurde. (…) Tatsächlich konnte beim eindringlichen Spiel des Trios die Luft an­ge­halten werden. Da war Maki Wiederkehr die geschmeidig agierende, den Atemtakt an­ge­bende und als Zentrum wirkende Pianistin. Da orientierte sich Daniel Meller mit ver­zehrendem Violinspiel in die Innenwelt, ohne sich ab­zu­kapseln. Und schliesslich nahm Flurin Cuonz am Cello die Prägnanz der Konturen zurück, um sich mit der Geige seelisch zu verbinden. Es passte alles. Auch im Presto, in welchem die Expressivität der Klangsprache mit lieblicher Verspieltheit konterkarierte – atem­beraubend!
Ebenso sehr vermochte die naturmalerische «Begehung» mit dem japanischen Stim­mungs­poeten Toru Takemitsu in seinem «Between Tides» («Zwischen den Gezeiten») zu beglücken: Herrlich das Oszillieren zwischen hell-grell und dunkelbedrohlich, packend der unstrukturierte Gang zwischen Monotonie und Buntheit. (…)


Solothurner Zeitung

April 2014

Musikalisches Neuland

Innert kurzer Zeit hat sich das Trio Rafale mit der Pianistin Maki Wiederkehr in die oberste Liga gespielt, Preise eingeheimst und nun mit dem «Caprice» von Jannik Giger ein eigens ihm gewidmetes Klaviertrio erfolgreich uraufgeführt. (…)
«Caprice, das ist zeitgenössische Musik, die fantasievoll die Eigenart jedes Instrumentes zum Klingen bringt», lobte Konzertveranstalter Franz Grimm. Wie sehr Gigers Tonsprache und das gesangliche Verweben von Klangflächen das Trio Rafale inspiriert, war spür- und hörbar. Die Ausnahmemusiker interpretierten die teils abstrakten und verschleierten, teils sehr melodiösen Klänge mit grosser Spielfreude, Konzentration und Virtuosität. (…) Dabei standen die solistischen Qualitäten eines jeden Triomitglieds ebenso im Vordergrund wie das spannende Zusammenspiel. Qualitäten, die Maki Wiederkehr, Flurin Cuonz und Daniel Meller auch Haydns Trio in E-Dur und Rachmaninoffs Trio élégiaque angedeihen liessen. (…) Die drei Musiker beherrschen die Kunst der grossen Bögen, brillanter Tongebung und Klangfarben. Maki Wiederkehr, Flurin Cuonz und Daniel Meller sind aussergewöhnliche Virtuosen, die sich dem Gesamtklang unterordnen. Es klingt eben alles wie aus einem Guss, wenn drei Freunde mit Spass, Perfektion und Enthusiasmus miteinander musizieren.


Südwest Presse Ulm

March 2014

Brillantes Dreigestirn im Stadthaus

Jugendliches Feuer und grosse Reife: Der Südwestrundfunk präsentierte in der Reihe Musica da Camera im Stadthaus das Trio Rafale aus der Schweiz

Von wegen Papa Haydn! Seine höchst anspruchsvollen Klaviertrios, die der ehegeschädigte Mittsechziger in seiner glücklichen Londoner Zeit virtuosen Pianistinnen widmete, haben es in sich. An Maki Wiederkehr, der jungen Schweizerin mit japanischen Wurzeln am Steinway-Flügel, hätte er hellste Freude gehabt. Mit leichthändiger Brillanz in perlenden Spielfiguren, aber auch zupackender Kraft zog sie im pointierten Dialog mit Daniel Meller (Violine) und Flurin Cuonz (Violoncello) im gut besuchten Stadthaus (…) in den Bann von Haydns Klaviertrio E-Dur. (…)
Beim 19. Kammerkonzert des Südwestrundfunks bestach das Dreigespann (…) mit reifen Ensemblequalitäten, grenzenlosen technischen Fähigkeiten und traumwandlerischer Sicherheit.
Die kammermusikalische Sternstunde krönte das Dreigestirn mit dem d-Moll-Trio von Mendelssohn-Bartholdy (…). Dem langsamen Satz gebührte liedhafte Harmonie und Beschaulichkeit. Nach dem Scherzo spielte sich das Rafale-Trio in einen wildrauschenden Final-Taumel. Ovationen, Blumen, keine Zugabe. Es war alles gesagt.


Neue Zürcher Zeitung

November 2013

Die zündende Drei

(…) In seinem Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester in C-Dur op. 56 bestimmt er [Beethoven] streckenweise einen Solisten, der den anderen den Ball zuspielt. Die so exponierten Akteure führt er immer wieder zusammen, zu zweit oder zu dritt, und prägt sie als Einheit vor dem Orchester, das hier als “vierte Stimme” im Hintergrund fungiert. Packend, ja hochexplosiv kann dieses Wechselspiel wirken, das Trio Rafale belegte es im Konzert des Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchesters (SJSO) in der Tonhalle Zürich.
Typisch der Beginn der Durchführung im Kopfsatz: Das Cello setzt ein, übergibt der Violine, worauf sich beide in einem versponnenen Dialog verbinden, bis das Klavier dazukommt. Mit dem Trio Rafale fesselte dies in jedem Moment: wie der Cellist Flurin Cuonz seinen weichen, beschwörenden Ton in den Kantilenen zum Strahlen brachte, wie er die Phrasen geschmackvoll belebte, wie er sich mit dem Geiger Daniel Meller zu einem entrückten Zwiegespräch verbündete und wie die Pianistin Maki Wiederkehr der kapriziösen Ausgelassenheit mit ihrer gradlinigen, aber schlüssig nuancierten Lesart ein Fundament gab! Dank der fabelhaften Entschlossenheit des Klaviertrios wurden die Spannungsrelationen in diesem Werk offengelegt. (…)


Weiler Zeitung

November 2013

Ein Abend, um die eigenen Gedanken fliegen zu lassen

(…) Die technische und musikalische Ausdrucksfähigkeit der jungen Musiker war schon nach den ersten Takten Haydn klar. Der Zuhörer konnte sich den musikalischen Geschichten, die sie auf den Instrumenten erzählten, ganz ohne Irritationen hingeben. (…) In vielen Momenten wusste der Zuhörer oft nicht mehr, wann der Ton des Cellos mit dem Ton der Violine verschmilzt oder umgekehrt. Und das Klavier wob ein Gewebe, das dem Ensemble auf ganz natürliche Weise Struktur und Flexibilität gab.
Das Trio in C-Dur (Hob. XV:27) von Josef Haydn war so transparent und fließend gespielt. (…) Die Ecksätze waren in einem zügigen und inspirierten Tempo gespielt, so dass man sich dem pulsierenden Rhythmus nicht entziehen konnte. Das Andante im Tone eines Liedes ohne viel Pathos gestaltet, war ein Ruhepunkt in diesem kraftvollem Werk.
(…) Hans Werner Henzes Kammersonate, geschrieben 1948 in jungen Jahren, brach mit der Haydn’schen Verbindlichkeit. Die ersten wuchtigen Schläge der Sonate waren wie ein Donner aus Kanonen. Der Krieg war gerade erst zu Ende. (…) Doch dann – die Sonate wandelte sich. Tonalität gab es nicht mehr, der Hörer wandelte mit seinem Ohr von Motiv zu Motiv, welche mit vielen verschiedenen Farben der Instrumente erzeugt wurden. Die Konfrontation zwischen Haydn und Henze war eindrücklich und geglückt.
(…) Ravels Musik beschreibt eine Zeit, die es bald nicht mehr geben wird. Paris war damals die Welthauptstadt, und die vielen Einflüsse aus Übersee sind in seinem Trio unüberhörbar. Die impressionistischen Klänge schwirren einem um den Kopf, so wie die bunten Blätter an diesem windigen Sonntag in Efringen.
Das Trio Rafale machte dort seinem Namen alle Ehre. Es war brillant und ganz intim. Das Zusammenspiel war wie aus einem Guss, man konnte sich dem Sog der Akkordenreihen von Septnonenakkorden nicht entziehen. Es war der Höhepunkt des Abends, der für alle Zuhörer in Erinnerung bleiben wird.


Basler Zeitung

November 2013

(…) In Beethovens “Tripelkonzert” begleitete das [Schweizer Jugend-Sinfonie-] Orchester das junge Trio Rafale (…). Und der Funke sprang spürbar von den homogen (Unisono-Passagen!) und virtuos spielenden Solisten auf das Orchester über. Die Nähe zu “Fidelio” und damit zum Ariosen war eklatant, und im Finale gelang es den Interpreten, Feierlichkeit mit tänzerischem Charakter zu verbinden. (…)


Solothurner Zeitung

November 2013

Jungstars und Nachwuchstalente begeistern

(…) folgte mit Beethovens “Tripelkonzert” das eigentliche Herzstück des Abends. Leider ist es nur selten zu hören, da es als Solisten ein Klaviertrio verlangt, welches solistische Brillanz mit präzisem Zusammenspiel verbindet. Dirigent Bumann hat mit dem Trio Rafale ein Kammermusikensemble verpflichtet, welches diese Tugenden lebt. Das Zusammenspiel von Pianistin Maki Wiederkehr, Violinist Daniel Meller und Cellist Flurin Cuonz ist mit internationalen Preisen und Auszeichnungen geradezu überhäuft worden. Trotz unterschiedlicher Temperamente und Charaktere wetteifern sie nicht um Effekte oder den tragfähigsten Ton, sondern machen zusammen Musik. In einer Weise, die dem besonderen Charakter des Tripelkonzerts wunderbar entspricht. Dabei beeindruckten die Präzision des Zusammenspiels und die Stilsicherheit des Trios. Wegen des beengten Platzes hatte die Pianistin die Kollegen im Rücken und musste ohne Blickkontakt auskommen. Das Ausnahmetalent hörte noch genauer hin und hielt alle auf Kurs. Das vitale Spiel des Trios steckte die Mitglieder des Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchesters an, sodass das gemeinsame Musizieren der Jungstars mit den kommenden Klassiksternen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss. (…) Ein elektrisierender Genuss, der mit Standing Ovations gefeiert wurde. (…)


Schaffhauser Nachrichten

October 2013

Glänzende Interpretationen junger Musiker

Das (…) Konzert mit dem Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester in der Kirche St. Johann erklang unter der bewährten Leitung von Kai Bumann. (…) Die jungen Musiker des Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchesters und des Trios Rafale sowie ihr Dirigent haben ein spannungsreiches Programm in schönster Weise zur Aufführung gebracht. (…) Mit Beethovens Tripelkonzert kam das Publikum in den Genuss eines Werks, das nicht allzu oft zu hören ist. (…) Das Trio Rafale bewährte sich als ganz und gar fesselnd gestaltendes Ensemble. Dass das Werk streckenweise fast einem Cellokonzert gleicht, mag einer Laune Beethovens entsprungen sein; die Cellopartien hier zu hören, war jedenfalls eine bare Lust! (…)


Migros-Kulturprozent

March 2013

Das Trio Rafale, bestehend aus Maki Wiederkehr (Klavier), Daniel Meller (Violine) und Flurin Cuonz (Violoncello), hat die internationale Jury durch die Farbigkeit seines Spiels und den Facettenreichtum des musikalischen Ausdrucks begeistert.
Die drei Musiker verfügen über Spielintelligenz, eine Differenziertheit der Interpretation und spielerische Perfektion, die sich optimal ergänzen. Zwei von ihnen, Maki Wiederkehr und Flurin Cuonz, waren bereits Studienpreisträger des Migros-Kulturprozent. Wir freuen uns umso mehr, das Trio Rafale zum „Migros-Kulturprozent-Ensemble 2013“ zu küren und wünschen dem Ensemble für die Zukunft viel Schaffenslust, Glück und alles Gute.
Der Publikumspreis geht ebenfalls an das Trio Rafale.


Neue Luzerner Zeitung

March 2013

Die Kammermusik im Marianischen Saal entdeckt immer wieder aufstrebende, junge Kammerensembles. Das bewies das Schweizer Klaviertrio Rafale, das vor seinem Auftritt in Luzern den Jury- und den Publikumspreis des Kammermusikwettbewerbs des Migros- Kulturprozents erhalten hatte.
Unbändiges Temperament als Markenzeichen zeigte bestechend Haydns Klaviertrio C-Dur Hob.XV.27: Schlanke Tongebung und eine knackige Artikulation liessen das Werk musikantisch sprühen, aus hinterhältigem Pianissimo-Spiel (die ansonsten virtuos auftrumpfende Pianistin Maki Wiederkehr) holte das Ensemble aus zu jäh klirrenden Attacken. (…)


Berner Zeitung

January 2013

Junges Klaviertrio sorgt für musikalisches Erlebnis

(…) Haydns Spätwerk in C-Dur: Mit zündender Brillanz, die in ihrer perlenden Vitalität aufhorchen liess, gab die Pianistin den Duktus vor und führte die beiden Streichinstrumente in eine dynamische, werkumspannende Auseinandersetzung. (…) Die Erfüllung des Abends brachte schliesslich das Klaviertrio Es-Dur von Schubert. Als tiefen romantischen Kosmos liessen die Künstler des Rafale-Trios das Spätwerk erleben: schon den monumentalen Kopfsatz entfalteten sie in jener verinnerlichten Transparenz, die besonders den Cellokantilenen Raum gab. Es war ein begeisterndes Zusammenklingen von Jugendfrische und musikalischer Reife.


Elbe-Jeetzel Zeitung

July 2012

(…) Mit dem Trio für Klavier, Violine und Violoncello E-Dur von Hans Gál stellte sich das Trio Rafale vor. Flurin Cuonz (Violoncello), Daniel Meller (Violine) und Maki Wiederkehr (Klavier) bezauberten bei diesem schwer zu charakterisierenden Stück. (…) Ebenso exquisit gestaltete das Trio Rafale dann sowohl die »Verklärte Nacht» von Arnold Schönberg in einer Fassung für Klaviertrio von Eduard Steuermann als auch das Klaviertrio C-Dur von Joseph Haydn und den »Kleinen Wiener Marsch» von Fritz Kreisler. Im Vergleich mit den anderen ad-hoc-Besetzungen hob sich das Trio Rafale noch durch einen höheren Grad an Eingespieltsein ab. Ein Eindruck, der sich nicht so sehr auf das Hören begründet, sondern auf dem starken Gleichmaß der Spielbewegungen beruht. Ohne Zweifel gefiel das Ensemble, der laute Applaus war eine deutliche Sprache. Die »Verklärte Nacht» von Schönberg ist ohnehin sehr intensiv, das Stück gewann noch durch das Trio Rafale. (…)


Limelight magazine, Melbourne

July 2011

(…) Rafale were up first with an intriguing program opening with Wolfgang Rihm’s short work Fremde Szene III. Haunting and evocative, the performance sustained an atmosphere of unbelievable tension from beginning to end. Following this we were treated to tonight’s first of two renditions of Ravel’s Piano Trio in A minor. Well and truly focused and “in the zone”, the ensemble produced an excellent, well-balanced sound. For a trio founded as recently as mid-2008, the players produced a luscious and captivating blend. Commentary during the interval rightly labelled their sound “full” and “quartet-like”. (…)


Südostschweizer Zeitung, Wolfgang Meixner, Braunwald

July 2011

(…) Die noch sehr jungen Musiker des Rafale-Trios fanden im Klavier-Trio Nr.3 c-moll op. 101 des grossen in Wien wirkenden Hanseaten zu einem Spiel zusammen, das sehr gut auf einander zu hören versteht – die Augen des Cellisten schienen meistens mehr auf den Geiger als in die Noten gerichtet zu sein – und das mit den Tücken der Klangbalance eines Klaviertrios ausgezeichnet zurecht kam. Keiner der beiden Streicher hatte es nötig Druck auf die Saiten zu geben und durch Forcieren ums Überleben zu kämpfen, weil sie nie einen Grund hatten, sich vom Klavier bedrängt zu fühlen. So hatten sie stets die Möglichkeit schön zu spielen, mit vollem, rundem Klang und im Unisono taten sie es wie ein Instrument. Wenn Brahms es den beiden Streichern erlaubt, sich in Szene zu setzen mit einer cantablen Linie oder einer rhythmischen Finesse – sie werden es ohne Zurückhaltung und mit Charme tun. Von einer Übermacht des Klaviers bei diesem Trio zu reden ist überhaupt hypothetisch. Maki Wiederkehr bringt alles ein, was es braucht – und das ist bei Brahms sehr viel: Akkordballungen mit kräftigem Zugriff, fliessendes Girlandenspiel, anschmiegsames Begleiten, wenn eine Streicherlinie Zurückhaltung einfordert, letzte Kraftreserven, zu denen die beiden Ecksätze reizen könnten, hielt sie massvoll zurück. Rhythmische Führung geht bei dieser Musik häufig vom Klavier aus – auch das kein Problem für die Pianistin, der ein tyrannischer Selbstbehauptungswille trotzdem ein fremdes Wort ist. Dass Brahms auch ein Melodiker ist, schien sie sich sehr zu Herzen zu nehmen. (…)


Neue Musikzeitung, Deutschland

March 2010

(…) Mit einer als extrem spannende und in allen Nuancen, Kontrasten und Verästelungen plastisch durchgezeichnete Klangbühne vorgestellten „Fremden Szene III“ von Wolfgang Rihm und einem die narrativen, sentimentalen, kontrapunktischen und orchestralen Dimensionen des d-Moll-Trios von Schumann souverän ausspielenden Leistung überzeugte das „Trio Rafale“ mit Daniel Meller (Violine), Flurin Cuonz (Cello) und Maki Wiederkehr (Klavier) die Jury als die Entdeckung des Wettbewerbs.


Schaffhauser Nachrichten, Rita Wolfensberger

February 2010

(…) endete dieser unvergessliche Abend nochmals festlich mit zwei Schumannsätzen aus dem d-Moll-Werk op. 63, vom Klaviertrio «Rafale» befreiend, mit Schwung, Affekten und ensembletechnisch makellos vorgetragen.